Selbstständig = finanziell frei?
Ja. Aber manchmal auch: frei fallend.
Wenn du kreativ oder selbstständig arbeitest, kennst du es bestimmt:
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In einem Monat kommt ordentlich was rein
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Im nächsten Monat: Flaute
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Und zwischendrin fragst du dich, wie du Miete, Rücklagen und Lebensfreude zusammenbringst
Ich kenn’s. Und genau deshalb reden wir heute mal Tacheles.
Problem: Unregelmäßiges Einkommen
Lösung: Mehr Struktur – ohne die Kreativität zu erdrücken
Viele klassische Finanzpläne funktionieren für uns Selbstständige einfach nicht.
Denn: Wir haben kein fixes Gehalt, kein Arbeitgeberkonto, keine automatischen Boni. Aber wir haben: Verantwortung.
Und gute Nachrichten – es gibt Wege, die uns helfen, Planungssicherheit zu schaffen, ohne unsere Freiheit aufzugeben.
1. Denk in Budgets – nicht in Monaten
Statt dich zu fragen „Wieviel kann ich mir diesen Monat leisten?“, frag dich:
„Was ist mein monatlicher Mindestbedarf – und wie puffere ich Schwankungen?“
🔹 Setz dir ein fixes Monatsbudget (z. B. 1.500 oder 2.000 €), das du dir immer selbst „auszahlst“
🔹 Erstell dir ein separates Pufferkonto für gute Monate – um in schwachen Monaten nachzufüllen
🔹 So wird dein Einkommen wieder planbar – obwohl es unregelmäßig bleibt
2. Nenn’s nicht „Notgroschen“ – sondern „Freiheitsfond“
Ich weiß, „Notgroschen“ klingt nach Weltuntergang.
Ich nenne es lieber: Freiheitsfond.
Das ist Geld, das dir:
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Luft gibt bei Auftragsflauten
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hilft, mal Nein zu sagen
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dir das Gefühl gibt, dein Business zu führen – statt umgekehrt
Faustregel: 3–6 Monate deiner Basis-Ausgaben auf einem separaten Tagesgeldkonto. Klingt viel – wächst aber schneller, als du denkst, wenn du dranbleibst.
3. Mach Quartalsplanung – statt Monats-Panik
Einzelne Monate sind oft chaotisch. Aber auf 3 Monate gesehen zeigt sich ein Muster.
Ich plane mittlerweile immer in Quartalen:
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Welche Einnahmen könnten kommen?
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Welche Fixkosten stehen an?
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Welche Investitionen (Technik, Weiterbildung, Steuerberater etc.) sind geplant?
Das nimmt Druck – und gibt dir Raum für echte Entscheidungen.
4. Automatisiere, was du kannst
Ja, auch bei unregelmäßigem Einkommen geht das. Z. B.:
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Dauerauftrag auf dein Pufferkonto
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Regelmäßige Sparbeträge (die du bei Bedarf pausierst)
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Tools wie Kontenmodelle (mehrere Unterkonten bei bunq, N26, Vivid, Tomorrow etc.)
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5. Akzeptanz ist ein Erfolgsfaktor
Ich hab lange gegen das Unregelmäßige „gekämpft“.
Heute weiß ich: Es ist nicht mein Gegner. Es ist mein Spielfeld.
Sobald du lernst, mit dieser Dynamik zu leben, statt dagegen, entsteht Raum für:
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Klarheit
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Selbstbestimmung
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Gelassenheit (auch beim Steuervorauszahlungsbescheid 😉)
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